Saturday, October 6, 2012

Leben ist Bewegung



Solange wir leben, solange unser Körper Leben in sich hat – während dieser begrenzten Zeitspanne die wir „mein Leben“ nennen – solange ist unser Körper in Bewegung. Er steht niemals still, selbst wenn wir ganz ruhig sind oder schlafen pulsiert das Blut durch unsere Adern, kommt und geht der Atem, schlägt das Herz, sind unsere Organe in Bewegung, fliessen Wellen von Energie durch unseren Körper.

Bewegungslosigkeit gibt es also nicht, und wenn wir ekstatisch tanzen oder uns wie wild bewegen, dann sind diese Bewegungen auch nur die Fortsetzung der Bewegungen, die wir im Ruhezustand erfahren haben. Alles ist Teil einer Welle, die aus dem endlosen Ozean aufschäumt, sich bricht und wieder im Ozean verschwindet. Ein Leben lang branden wir wie Wellen von einem Bewegungszustand zum nächsten. Dies geschieht von selbst ohne unser Zutun. Oft scheinen uns solche Wellen bedrohlich und wir wehren uns. Wir versuchen sie möglichst nicht zu spüren. Aber das ist sinnlos, denn das Leben selbst ist ja die Bewegung.

 Wenn wir uns mit Bewegung beschäftigen, können wir lernen, den Wellen zu vertrauen, mit ihnen zu fliessen, von der ersten bis zur letzten. Wir können lernen die verschiedenen Bewegungszustände zu beobachten. Und dadurch können wir anfangen, sie wirklich zu akzeptieren, in allen Erscheinungsformen. Dann können wir die Wellen wirklich feiern, indem wir sie bewusst erleben, sie geniessen, uns dem Tanz des Lebens hingeben.
 
Stefan Petersilge, Oktober 2012